Fred's Logbook

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Date / Time: 2014-06-15 10:55:09Voyage from: Australia to VirtnamETA:
Fred's foster-parent:
Name:
Profession:2nd Engineer
Nationality:

Fred's vessel:
Vesselname:Gaschem Adriatic
Callsign:
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IMO No.:
Vesseltype:
Length:
Beam:
Fred-Report:

Hi,
heute muss ich euch von der Hauptmaschine weiter berichten. Vor zwei Wochen habe ich erzählt, dass sie sich über insgesamt drei Stockwerke ausdehnt. Hier kommen die Fotos zum Beweis und dazu noch ein paar Fakten.











Für die Technikfreaks nun ein paar Zahlen zu diesem Motor:
Bezeichnung: 6RT-Flex 50 von Wärtsilä; 2-Takt Motor
Leistung: 9720KW – 6 Zylinder in Reihe
Drehzahl: 124 Umdrehungen pro Minute
Kolbendurchmesser 500mm
Kolbenhub 2000mm
Gesamtgewicht: 225 Tonnen – das entspricht dem Gewicht von 225 Autos
Kraftstoffverbrauch: ca. 40000 Liter Schweröl pro Tag bei 90% Leistung

Also, da geht schon ganz schön was, wenn diese Maschine losrumpelt! Ich bin beeindruckt. Und man kann dem Motor bei der langsamen Drehzahl noch zuschauen ohne dass einem gleich schlecht wird wie in der Separatortrommel! Der Verbrauch ist doch auch nicht schlecht, oder? Wie lange brauchst du mit deinem Auto bis du 40000 Liter Benzin oder Diesel verfahren hast? Sicherlich länger als einen Tag!

Christoph: Ja, Fred hat nicht schlecht gestaunt, aber es gibt noch viel größere Schiffsmotoren mit Leistungen bis 80000KW und einem Verbrauch von 250000 Liter Schweröl pro Tag. Also zählt die Hauptmaschine der Gaschem Adriatic noch zu den „Kleinen“ in der Seefahrt.

Egal wie groß die Hauptmaschine ist, jede hat einen sogenannten Notfahrstand von dem aus der Motor von Hand gefahren werden kann. Hier seht ihr mich wie ich gerade verschieden Knöpfe ausprobiere. Einmal im Monat wird von hier aus der Motor gesteuert um zu testen ob das auch tatsächlich geht und die Ingenieure das auch drauf haben.





Ein so großer Motor braucht auch eine Menge Luft um zu funktionieren! Hier hab ich den Turbolader für euch fotografiert. Er sorgt dafür dass die Hauptmaschine nicht „erstickt“, d.h. ihr sprichwörtlich die Luft ausgeht!





Ich habe mich auch noch weiter im Maschinenraum umgeschaut. Hier sitze ich auf dem Schutz welche die Welle abdeckt die die Hauptmaschine mit dem Propeller verbindet.





Dann habe ich eine Menge Pumpen entdeckt. Schon fast eine Parade so wie die Pumpen aufgereiht sind. Allein 13 Seewasserpumpen für verschiedene Einsatzbereiche gibt es an Bord der Gaschem Adriatic! Wow!





Noch vieles mehr gibt es im Maschinenraum zu entdecken. Was ich sonst noch für Apparaturen und Maschinen gefunden habe schreibe ich euch beim nächsten Mal!





Christoph und ich waren auch in Australien an „Land“. Leider gibt es davon kein Bild (an einem Gasterminal und an Deck eines Gastankers ist fotografieren, telefonieren, rauchen usw. nicht erlaubt wegen möglicher Explosionsgefahr). Wir haben es nur die Landungsbrücke runter geschafft an die Pier und wieder zurück. Mehr war nicht drin in unserer kurzen Liegezeit von 18 Stunden beim Laden von Butan in Kwinana, Australien. Christoph kann aber nun immerhin sagen, dass er auch Australien „betreten“ hat!

P.S.: Wir schippern gerade wieder nordwärts nach Vietnam










Photos

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