Fred's Logbook

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Date / Time: 2011-07-04 18:00:00Voyage from: to Krossfjorden - SvalbardETA:
Fred's foster-parent:
Name:
Profession:Captain
Nationality:Swiss

Fred's vessel:
Vesselname:Hanse Explorer
Callsign:V2E14
Flag: Antigua & Barbuda
IMO No.:9346110
Vesseltype:Expedition Yacht
Length:48
Beam:10,4
Fred-Report:

Der Tag hätte nicht besser beginnen können... ruhige See, kein Wind angemessene Temperaturen um 9 Grad und eine wunderschöne Landschaft direkt vor unserem Schiff. Wir sind in das von nackten Felsen umgebene Krossfjorden gefahren. Die Bergspitzen sind etwa 800m hoch und der letzte Schnee bedeckte noch Teile der Felsen. Der gewaltige Gletscher reicht bis ins Meer...und das Eis des Gletschers ist vorne mindestens 80m hoch.






Ich hab hier ein Foto von dieser unglaublichen Eislandschaft mit Kapt. Maggi





Wir haben einen Ausflug mit den Zodiacs durch diese Felsen gemacht, die die Heimat und Brutstätte tausender von Lummen, Papageientaucher und Dreizehenmöven darstellt. Auf dem Weg zum Ufer, kamen wir an einer Eisscholle vorbei, auf der sich ein ganzer Pulk dieser Dreizehenmöven gerade ausruhte und als wir vorbeifuhren sind sie alle auf einmal losgeflogen...wohooo...das hat Spaß gemacht !



Brandon hat an einem Sandstrand, nur wenige hundert Meter vom Gletscher, angelegt. Gemeinsam mit unseren Gästen sind wir zum dem gewaltigen Gletscher mit dem Namen "14. Juli" marschiert. Als wir näher kamen, konnte ich den kalten Atem des Gletscher spüren und es war so, als würde der Gletscher leben. Als ich dann ganz nah am Gletscher stand, wurde mir mal wieder klar, wie klein und unbedeutend eigentlich Menschen im Vergleich zur Natur sind.













Ich konnte mich gar nicht sattsehen an diesem riesigen Gletscher mit seinen Gletscherspalten, Staub und Steinen, die der Gletscher den ganzen Weg von den Bergspitzen bis ans Meer getragen hatte. Man kann ganz deutlich erkennen, wie das Eis quasi ins Meer fliesst...unwahrscheinlich beeindruckend und dazu noch diese unglaublichen Farben. Die verändern sich vom Schmutz gefärbt von dunkelbraun bis in strahlendes weiss, dann blau und grün...ohh, wie wunderschön.
Die blaue Farbe ist ein Merkmal das Eisdrucks. Je intensiver das Blau, desto höher war das Eis dem Druck ausgesetzt.

Ich hörte auch das Brüllen des Gletschers, (was wie Donner klang) und dann wurden wir Zeugen eines Gletscher- Abbruchs (der Gletscher kalbt)...unglaublich...der Gletscher lebt, wow !!

Auf dem Weg zurück zu den Zodiacs, fiel mir auf, dass Brandon irgendein neues Zeug mit sich trug und beim näheren hinschauen erkannte ich, dass er sich um ein Gewehr handelte !!
Hohooo, wieso trug Brandon ein Gewehr mit sich herum? Ich hatte bisher keine Ahnung davon, dass wir überhaupt Schusswaffen an Bord mitführten. Also fragte ich ihn danach und er erklärte mir, dass dies nur als Schutz gegen Eisbären sei. Jeder, der in Svalbard an Land geht, muss eine Schusswaffe mit sich führen. Eisbären seien ausserordentlich gefährlich und Menschen stellten für Eisbären eine sehr leichte Beute dar. Ohohhh...auf jeden Fall wollte ich kein Eisbärfutter werden und hielt mich deshalb ganz in der Nähe von Brandon auf.

Ich habe ein Foto von unserem kleinen blauen Schiff gemacht, wie es dort im Krossfjorden ankert, mit der Gebirgskette im Hintergrund. Jetzt werden wir mit unserem Schiff noch Tinayre und Lilliehookfjorden erkunden.



Die Sonne versteckte sich inzwischen nicht mehr hinter den Wolken und die Sonnenstrahlen erleuchteten die wunderschönen und farbenträchtigen Berge, die See und die Gletscher um uns herum. Es war alles so farbenfroh, als würde hier ein Maler alles an Farben nutzen, die er nur auftreiben konnte. Nie hätte ich gedacht, dass Spitzbergen so farbenfroh ist - von grün über braun, weiss, blau, grau, gelb und manchmal auch rot...

Und plötzlich...ich traute meinen Augen kaum, eine riesiger Gletscher vor mir von einer Seite zur anderen annähernd 270 Grad und über 4 km lang..wohoooo...egal wohin ich mich auch drehte...überall war der Gletscher...unbeschreiblich.. mir fehlen die Worte um zu beschreiben, was ich erlebte...Natur...Natur pur, unbändige Natur, rauh und schlicht und unbegreiflich schön.... nun fange ich ein bisschen an zu verstehen, was die Pioniere wohl empfunden haben mögen, als sie sich aufmachten um unsere Erde zu erkunden.

Zum Abschluss des Tages hatten wir noch ein schönes Picknick am Kiesstrand. Überall lag Treibholz herum





und ich entdeckte auch die verschiedensten Blumen in allen Farben





und auch Rentier-Ködel.



Müde, aber überaus glücklich und zufrieden kehrten wir zurück an Bord des Schiffes um uns auszuruhen, um für die nächsten Abenteuer
gewappnet zu sein.


Photos

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