Fred's Logbook

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Date / Time: 2011-07-03 14:52:00Voyage from: Bear Island to SvalbradETA: 03. July 2011
Fred's foster-parent:
Name:
Profession:Captain
Nationality:Swiss

Fred's vessel:
Vesselname:Hanse Explorer
Callsign:V2E14
Flag: Antigua & Barbuda
IMO No.:9346110
Vesseltype:Expedition Yacht
Length:48 m
Beam:10,4 m
Fred-Report:

Aufgewacht bin ich heute Morgen durch ein ungewohntes Geräusch...
und da ich immer sehr wissbegierig bin, habe ich sofort aus meinem Fenster gesehen und was sah ich da...Eis...Eis...so weit das Auge reichte.





Wir waren in Svalbard angekommen!!! Ich hastete auf die Brücke um besser sehen zu können. Wohooo...es war einfach unbeschreiblich, so viele Schattierungen in weiß, blau, grau und hellbraun. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Eis so farbenprächtig sein kann.

Die Luft war klar und kalt, es waren nur 0,5 Grad draussen... brrrr und das nennen sie hier Sommer ?! Plötzlich deutete der Erste Offizier Jens in eine Richtung... was war das? Dunkle Flecken bewegten sich auf dem Eis...ohohhhhh....Robben.







Sattelrobben, wie uns der Expeditionsleiter Brandon erklärt hat. Sehr viele Sattelrobben. Sie sehen sehr niedlich aus und jede sah etwas anders aus. Einige hatten einen schwarzen Kopf und graues Fell, andere widerum hatten weißes Fell mit schwarzen Punkten...ohh wie schön sie doch sind. Auch sie geniessen offensichtlich ein bisschen die Sonne.

Ganz ganz langsam und vorsichtig hat Kapt. Maggi unser kleines blaues Schiff etwas dichter an die Eisscholle gebracht und hat dann das Schiff die letzten 200m an die Scholle treiben lassen, auf der sich die Sattelrobben sonnten.

Neugierig, warum wir nicht einfach direkt zur Eisscholle gefahren sind, habe ich Kapt. Maggi danach gefragt und sie hat mir dann erzählt, dass Robben sehr sehr scheu sind und schon wenig Geräusche ausreichten um sie zu verscheuchen. Wir hatten richtig viel Glück, die Robben aus nächster Nähe betrachten zu können.

Unser Plan heute: Eisbären sichten... Ich hoffe, dass wir Glück haben und einen oder sogar zwei zu sehen... wohooo... dies ist mit Abstand einer der aufregensten Tage, die ich bisher auf der Hanse Explorer
verbracht habe.

Jeder an Bord war mit einem Fernglass ausgerüstet, während wir uns immer tiefer ins Eis mänovrierten...jeder kleine gelbliche Fleck könnte ein Eisbär sein... das ist kein Scherz... es ist wirklich nicht leicht zu unterscheiden, ob es sich um verschmutzes Eis oder um einen echten Eisbären handelt.





Naja, nach einigen Stunden intensiven Ausgucks, haben wir nicht einen Eisbären gesehen. Kapt. Maggi wusste zu berichten, dass Eisbären auch diese Art von Eis eigentlich nicht mögen, sie bevorzugen eher Eischollen in der Größe eines Fußballstadions oder noch größer.
Wir fuhren weiter durch das Eis und sahen immer wieder Robben und Eissturmvögel die hinter dem Schiff herflogen, aber keinen einzigen Eisbären.






Langsam wurde es Abend, aber das hat kaum jemand wahrgenommen, da es hier Tag und Nacht taghell ist.

Während wir uns auf der Brücke etwas unterhielten... entdeckte jemand
einen Blas von einem Wal...ohoo...was war das? Ja, ja ein Blauwal.. nur ein paar hundert Meter von uns entfernt... ganz sachte bewegten wir uns in seine Richtung...stoppten die Maschine und trieben ein bisschen...wohoooo...alle hielten den Atem an und starrten auf die glatte Meeresoberfläche.

Wo würde er wieder auftauchen? Nah bei uns, oder doch weit weg? Und genau in diesem Moment tauchte der Wal direkt vor uns auf....















ohohh, ich konnte ganz deutlich das Blasloch des Wals sehen und ich bewunderte den langen schlanken blau-grauen Körper...überwältigend.

Was für ein Riesenglück, einer der wenigen tausend in unseren Meeren noch gebliebenen Walen zu sehen. Mit einer Größe von bis zu 30m Länge und einem Gewicht von 180 Tonnen oder mehr an Gewicht, ist es das bisher größte bekannte Lebewesen auf dieser Erde.

Nachdem der Wal noch ein paar mal geblasen hat, ist er abgetaucht und wir haben unsere Reise Richtung Norden fortgesetzt...
was für ein unglaublicher Tag.




Photos

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